Patientenerwärmung: Pflegepersonal betreut einen Patienten, der einen Bair Hugger trägt

Die zehn wichtigsten Fakten zur Patientenerwärmung für Beschaffungsexperten.

Während einer Operation ist es unerlässlich, die Patienten warm und ihre Körpertemperatur konstant zu halten. Lesen Sie unsere zehn wichtigsten Fakten, um zu erfahren, wie Sie Patienten während der Operation schützen können.

  • Nummer 1

    Für den Operationserfolg ist es wichtig, dass die normale Körpertemperatur der Patienten aufrechterhalten bleibt.

    Menschen haben eine Körperkerntemperatur von etwa 37 °C. Normalerweise ist die Hauttemperatur 2 bis 4 °C kühler als die Körperkerntemperatur. Dieser Unterschied wird durch Thermoregulation aufrechterhalten. Wenn die Körperkerntemperatur vom Normalwert zu sehr abweicht, hat das negative Folgen. Eine Temperatur unter 36 °C wird als hypotherm angesehen.1

  • Nummer 2

    Anästhesierte Patienten sind nicht in der Lage ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren.

    Anästhesien stören die Thermoregulation, da das warme Blut aus dem Körperkern in die Peripherie fliesst und sich dort mit dem kälteren Blut mischt. Das Blut zirkuliert, fliesst zum Körperkern zurück und verursacht so einen Temperatursturz. Dieser Prozess sorgt dafür, dass die Körperkerntemperatur innerhalb der ersten Stunde der Anästhesie um bis zu 1,6 °C fällt!2

  • Nummer 3

    Operationssäle sind kalt!

    Dazu kommt noch, dass Operationssäle auf einer Temperatur von annähernd 21 °C gehalten werden. Die Patienten werden dieser kalten Umgebung ausgesetzt und nachdem sie narkotisiert wurden, ist ihr Körper nicht mehr in der Lage gegenzusteuern. Das führt dazu, dass ihre Körperkerntemperatur immer weiter sinkt.

  • Nummer 4

    Wenn Patienten hypotherm werden, erhöht sich das Risiko von Komplikationen erheblich.

    Eine perioperative Hypothermie erhöht das Risiko möglicher Komplikationen beim Patienten. Dazu gehören ein verstärkter Blutverlust, größere Schmerzen, ein höheres Risiko einer postoperativen Wundinfektion und eine erhöhte Gefahr von kardialen Komplikationen.3

  • Nummer 5

    Hypothermie führt zu höheren Kosten in Kliniken.

    Die negativen Folgen von Hypothermien verursachen erhebliche zusätzliche Kosten im Gesundheitssystem. Dazu gehören ein verlängerter Krankenhausaufenthalt, die Kosten für Blutverlust und Transfusionsbedarf, die Kosten für die Behandlung von Wundinfektionen und erhöhte Wiederaufnahmeraten.3,4

  • Nummer 6

    Patientenwärmesysteme müssen effektiv sein.

    Ein effektives Patientenwärmesystem muss so viel wie möglich von der Körperoberfläche des Patienten erwärmen. Hersteller sollten Nachweise für die Effektivität ihrer Systeme zur Patientenerwärmung liefern können. Das Merkmal einer effektiven konvektiven Wärmedecke ist, dass die Temperatur über die ganze Decke hinweg einheitlich verteilt ist. Außerdem sollte sie über viele Perforationen verfügen, sodass die warme Luft über die Haut des Patienten strömen kann, um die Wärme auf eine größere Oberfläche zu übertragen.5,6,7

  • Nummer 7

    Manche Patienten sind schwieriger zu erwärmen als andere.

    Bei Operationen ist man mit vielen verschiedenen Situationen und Patientenlagerungen konfrontiert, bei denen beim Patienten große Teile des Körpers entblößt werden müssen. Bei solchen Patienten ist es oft schwer, sie aktiv mit Patientenwärmesystemen zu wärmen. Es ist daher wichtig, verschiedene Arten konvektiver Wärmedecken zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich zu herkömmlichen Ganzkörperdecken und den Decken für die obere und untere Körperhälfte sind Unterlegdecken, Spezialdecken und Decken, die sich den Körperkonturen anpassen, notwendig, um eine Patientenerwärmung in jeder Position gewährleisten zu können.

  • Nummer 8

    Konvektive Wärmedecken sind effektiver als konduktive.

    Konduktive Patientenwärmesysteme wärmen nur dort, wo sie direkten Kontakt mit der Haut haben. Konvektive Wärmesysteme erreichen eine größere Körperoberfläche, indem sie die warme Luft über die Haut des Patienten bewegen. Ganzkörperdecken verringern zudem den Wärmeverlust, indem sie den Patienten gleichzeitig isolieren.8,9

  • Nummer 9

    Richtlinien empfehlen, dass Patienten vor der Narkose aktiv gewärmt werden.

    Das Vorwärmen des Patienten verhindert den Abfall der Körperkerntemperatur. Patienten sollten auch während der Operation durch ein konvektives Patientenwärmesystem aktiv gewärmt werden.10,11,12

  • Nummer 10

    Richtlinien empfehlen, dass die Körperkerntemperatur des Patienten gemessen wird.

    Das sollte während der ganzen perioperativen Phase geschehen. Das dazu verwendete Gerät sollte eine direkte Messung der Körperkerntemperatur liefern und keine Schätzung.10,11,12

Vergleichstool für Produkte zur Patientenerwärmung
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  1. Sessler DI. Current concepts: Mild Perioperative Hypothermia. New Engl J Med. 1997; 336(24):1730-1737. ​
  2. Sessler, DI. Perioperative Heat Balance. Anesth. 2000;92:578-596.​
  3. Sessler DI, Kurz A. Mild Perioperative Hypothermia. Anesthesiology News. October 2008: 17-28​
  4. Hypothermia: prevention and management in adults having surgery (CG65). NICE 2008
  5. Brauer A, et al. Comparison of forced-air warming systems with upper body blankets using a copper manikin of the human body. Acta Anaesthesiol Scand. 2002;46:965-972.
  6. Brauer A, et al. Construction and evaluation of a manikin for perioperative heat exchange. Acta Anaesthesiol Scand. 2002;46:43-50
  7. Brauer A, et al. Comparison of forced-air warming systems with upper body blankets using a copper manikin of the human body. Acta Anaesthesiol Scand. 2003;47:58-64.
  8. Engelen S, et al. An evaluation of underbody forced-air and resistive heating during hypothermic, on-pump cardiac surgery. Anesthesia 2011; 66: 104-110 (comparison of 3M Bair Hugger forced-air warming system and Inditherm resistive electric mattress)
  9. Roeder G, et al. Comparison of a Forced-Air and a Resistive Warming Device for Intraoperative Rewarming. ASA Abstracts 2010;A076. (comparison of 3M Bair Huggerforced-air wariming system and Hot Dog resistive electric mattress)
  10. NICE (2016) Hypothermia prevention and management in adults having surgery, Clinical guideline [CG65]. Veröffentlichung: April 2008, letzte Aktualisierung: Dezember 2016
  11. Torossian A. Bräuer A. et al, (2014) S3 German and Austrian Guideline: Preventing Inadvertent Perioperative Hypothermia, veröffentlicht im Mai 2014
  12. Di Marco P, Canneti A(2017) SIAARTI Clinical Best Practice: Perioperative Normothermia, veröffentlicht im März 2017